Das CYP hat ein ganz spezielles Bildungskonzept. Die unterschiedlichen Elemente sollen einander ergänzen mit der Zielsetzung, die Lernenden im Erwerb von berufsrelevanten Handlungskompetenzen zu unterstützen und eine optimale Vorbereitung für ein erfolgreiches Bestehen im Arbeitsmarkt zu bieten, indem Elemente des lebenslangen Lernens trainiert werden. Laut dem Bildungskonzept des CYPs gehören zum lebenslangen Lernen folgende Faktoren (vgl. CYP-Bildungskonzept):
- Reflexionsfähigkeit in Bezug auf das Lernen in engerem Sinne
- Auseinandersetzung mit den eigenen Lernstrategien
- Förderung des eigenen Denkvermögens
- Einschätzung des eigenen Lernstands
- Kennen und Ergreifen können von Strategien, um Wissenslücken zu füllen
- Hinterfragen der eigenen Vorgehensweisen
- Fähigkeit, Änderungen zu bewirken und erfolgreiche Muster zu verstärken
- Fähigkeit, Inhalte selbst zu entwickeln
- Sachlogiken bilden können
Das lebenslange Lernen wird im CYP in den Fokus der Aufmerksamkeit gestellt. Um lebenslang lernen zu können, muss den Lernenden ein Werkzeug an die Hand gegeben werden, mit welchem sie sich immer wieder auf Lernen von neuen Dingen einlassen können. Dabei spielt das selbstregulierte Lernen eine übergeordnete Rolle.
Ein Element der Ausbildung im CYP ist das Lerncoaching. Es ist ein wichtiger Bestandteil des Ausbildungskonzeptes, weil es immer dann zum Einsatz kommt, wenn Schwierigkeiten auftreten. Die Ausbildung soll den Lernenden Spass machen und die Lernziele sollen erreicht werden. Die Lernenden sollen auf das lebenslange Lernen vorbereitet werden. Um dies zu ermöglichen, braucht es manchmal eine spezielle/zusätzliche Form der Zuwendung, bzw. eben ein Coaching. Auslöser für ein Lerncoaching können z.B. Leistungsabfall, Motivationsprobleme, eine unangepasste Arbeitshaltung, übermässiger Druck oder Stress, das Selbstmanagement, Reflexionsschwierigkeiten, das Verhalten oder auch die Art des Lernens des Lernenden sein. So kann aus verschiedenen Gründen ein Lerncoaching initiiert werden. Auf der CYP Homepage steht diesbezüglich folgendes Zitat von Judith Bachmann: „Mit dem Lerncoaching begleiten wir Auszubildende, Lernverhalten und Lernstrategien zu überdenken und zu verbessern."
Bei einem Coaching wird also zu Beginn das Problem kurz geschildert, in einer Analysephase Muster erkannt und herausgearbeitet und danach in Form eines lösungsorientierten Gesprächs eruiert, wie das weitere Vorgehen aussehen kann. Die Lösungsansätze werden schriftlich festgehalten. Ansonsten werden die Lerncoachings aber ausschliesslich mündlich durchgeführt.
In einem Lerncoaching könnte z.B. bei einer vorhandenen Konzentrationsschwäche ausgemacht werden, dass der oder die Betroffene selbstständig 3x wöchentlich Konzentrationsübungen durchführt und diese ev. durch den Coach oder einen Trainer unterstützt werden. Auch kann z.B. ein Lerncoaching angedacht sein, wenn ein Lernender mit dem Tablet nicht zurechtkommt und im Coaching nochmals wiederholt, wie er sein Tablet als individuelles Lerninstrument optimal einsetzen kann. Sobald ein Lerncoaching begonnen wurde, werden gemeinsam mind. 3 Sitzungen durchgeführt. Das Lerncoaching findet im Vergleich zur Lernprozessbegleitung nicht während der Präsenzveranstaltung statt, sondern ausserhalb.
In Bezug auf die Berufspraxis sind diese Lerncoachings sicherlich sehr wertvoll. Die Lernenden erfahren, was es heisst Probleme lösungsorientiert anzugehen und können sich dieses Verfahren auch für Schwierigkeiten im Berufsleben zunutze machen. Zudem kann ihre Fähigkeit zum selbstregulierten und lebenslangen Lernen in Coachings unterstützt und gefestigt werden, was ihnen in jeglichen beruflichen aber auch privaten Situationen zugutekommen wird. Coachings sind in den meisten Berufsgruppen weit verbreitet und werden auch immer populärer. Daher werden die Lernenden des CYP in ihrer beruflichen Laufbahn mit grosser Wahrscheinlichkeit immer wieder in Kontakt mit Coachings kommen. In den Lerncoachings des CYP können sie diese Form von Unterstützung schon einmal kennen und nutzen lernen.
Die gelesenen Informationen und auch der Besuch und die Diskussionen zum Thema Lerncoaching im CYP haben bei mir den Eindruck hinterlassen, dass diese Coachings ein sehr breit einsetzbares Mittel sind, um die Lernenden in ihrem Lernprozess zu unterstützen. Als Psychologin und auch Coach (im Gebiet der Paarberatung) finde ich Coachings immer wieder eine sehr gute Sache. Ein Nachteil, den ich in verschiedenen Coachingformen immer wieder sehe, ist der finanzielle Aspekt. Coachings sind sehr teuer und müssen meist von den Betroffenen selbst bezahlt werden, was ein Hinderungsgrund dafür sein kann, von einem Coaching zu profitieren.
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